Int. Deutsche Meisterschaften Freiwasser 2021

Am Donnerstag, den 24. Juni 2021, bin ich, Mira, mit sechs anderen Sportlern von der Sportschule Potsdam und unserem Potsdamer Trainer nach Münster zu den Deutschen Freiwassermeisterschaften gefahren, bei denen in diesem Jahr insgesamt 642 Teilnehmer/-innen aus ganz Deutschland am Start waren. Nach einer Frühtrainingseinheit noch in Potsdam ging es im Mannschaftsbus los in Richtung Nordrhein-Westfalen, und wir kamen am Nachmittag ein bisschen erschöpft in Münster an. Schon die Tage zuvor war ich in Anbetracht meines Starts über 2,5 km im Hafenbecken ziemlich aufgeregt, da ich zuvor erst einen anderen Freiwasserwettkampf, nämlich das 400 m-Müggelseeschwimmen im August 2019, absolviert hatte.

Nachdem wir unser Gepäck in der Jugendherberge abgestellt hatten, sind wir zum Hafen gefahren, wo der Wettkampf am Donnerstagnachmittag schon im vollen Gange war. Da wir alle Hunger hatten, gingen wir zunächst zum Essen in eine Pizzeria mit Blick auf den Hafen. Danach sind wir mit recht vollen Mägen ins Hafenbecken gesprungen und, um uns schon einmal an die Wettkampfstrecke zu gewöhnen, eine Hafenbeckenrunde (1,25 km) geschwommen. Anschließend übten wir den Anschlag. Der Unterschied zum Beckenschwimmen ist hierbei, dass die Anschlagtafeln in gut 1 m Höhe über dem Wasser hängen, so dass man genau darauf achten muss, mit der Hand richtig anzuschlagen, um sicher zu gehen, dass die Kontaktfläche des Transponders das Signal auslöst. Nach dieser Abendeinheit im Hafenbecken fuhren wir in die Jugendherberge zurück und gingen nach einem anstrengenden Tag ins Bett. Insgesamt war ich nun etwas beruhigter, nachdem ich die Strecke kennengelernt hatte und wusste, was auf mich zukommt.

Am Freitagmorgen nach dem Frühstück wurde es dann ernst, und wir fuhren zum Hafen. Meine Aufregung stieg nun wieder und ich hatte Respekt vor dem Massenstart und dem Anschlag. Daher war ich froh, dass die Jungen vor mir an den Start gingen, und ich mir das Ganze zuerst in Ruhe angucken konnte.

Mira am Start für die 2,5 km

Am Nachmittag war es dann soweit: Ich stand am Vorstart, wo der Sprecher alle Namen meines Laufes aufrief. Dann kam der Schiedsrichter und erklärte uns die Strecke und noch andere wichtige Dinge zum Start, zum Ablauf, Disqualifikation etc. Mein Ziel war es, unter die ersten zehn Schwimmerinnen des Jahrgangs 2008 zu kommen. Beim Start positionierte ich mich möglichst weit außen, wo es erfahrungsgemäß etwas ruhiger als in der Mitte zu-geht. Als dann der Startzeichen kam, ging alles sehr schnell und ich wollte die ersten 400 m lossprinten in der Hoffnung, dass ich mich aus dem Gedrängel heraushalten kann. Leider bekam ich gleich zu Beginn von links und rechts mehrere Schläge direkt ins Gesicht, was schmerzhaft war. Aber das viel größere Problem war, dass ich mich dadurch nicht richtig freischwimmen konnte. Die Spitzengruppe war mittlerweile schon recht weit vorausge-schwommen, und ich habe mich an ein anderes Mädchen gehangen. Am Ende der ersten Runde tauchte plötzlich ein weiteres Mädchen hinter mir auf und zog mich mehrmals am Bein, was mich sehr irritierte. Normalerweise ist dies eine eindeutige Disqualifikation, jedoch war kein Schiedsrichter in der Nähe. Ich war derart aus meinem Rhythmus gebracht, dass ich den Anschluss an das Mädchen, an dem ich mich vorher orientiert hatte, verlor und mich daraufhin entschloss, mich stattdessen an das Mädchen, das mich am Bein gezogen hatte, zu hängen. Nach der zweiten Runde schaffte ich noch einen guten Endspurt, schlug mit einer Zeit von 34:21,34 an und wurde damit mit zwei Zehnteln Abstand zum 10. Platz knapp Elfte. Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis und vor allem mit der neuen Erfahrung im Freiwasserschwimmen sehr zufrieden.

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